EnBW H2-ready Gaskraftwerke ersetzen schrittweise Steinkohle als flexible Brückentechnologie

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EnBW und EP Energy Transition haben sich auf den Verkauf der bisherigen EnBW-Anteile am Braunkohlekraftwerk Lippendorf an die Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG) verständigt. Der Kaufvertrag sieht die endgültige Übertragung bis spätestens Ende 2025 vor, womit EnBW seine Nutzung von Braunkohle einstellt und die jährlichen CO2-Emissionen um bis zu 2,5 Millionen Tonnen mindert. Die Wirksamkeit der Transaktion ist abhängig von kartellbehördlicher Freigabe und weiterer Vollzugsbedingungen. Technische Details bleiben vertraulich vereinbart.

EnBW verkauft Lippendorf-Anteile und reduziert CO2-Emissionen um Millionen jährlich

Kraftwerk Lippendorf (Foto: LEAG)

Kraftwerk Lippendorf (Foto: LEAG)

Die bis zum 31. Dezember 2025 geplante Übertragung von EnBWs 50-Prozent-Anteil am Braunkohlekraftwerk Lippendorf an EP Energy Transition und deren Tochter LEAG erfolgt unter vertraulichen Bedingungen. Kartellrechtliche Genehmigung sowie weitere Vollzugsbedingungen müssen erfüllt sein. Mit dem Verkauf reduziert EnBW seine Kohlekapazitäten und setzt verstärkt auf erneuerbare Energien. Durch diese Transaktion wird der Anteil grüner Stromerzeugung im Unternehmensmix auf etwa 64 Prozent angehoben, was die Nachhaltigkeitsziele unterstützt und zukunftsfähige Investitionspfade definiert

Effizienz 46 Prozent macht Lippendorf-Kraftwerk zu einem Spitzenreiter Europas

Seit dem Start 1999 verfügt das Kraftwerk Lippendorf über zwei gleich große Kraftwerksblöcke mit jeweils 875 Megawatt Nettoleistung. Block R gehört zur Betriebsführung der Lausitz Energie Kraftwerke AG und Block S wurde von EnBW verantwortet. Zusammen erzielen beide Einheiten eine Gesamtkapazität von 1750 Megawatt und erarbeiten einen thermischen Wirkungsgrad von rund 46 Prozent. Damit zählt das Gemeinschaftskraftwerk zu jenen Braunkohleanlagen, die in Europa besonders effizient arbeiten. Stetige Wartungen gewährleisten Verfügbarkeit.

Kohleleistung schrumpft EnBW von 3.135 auf 2.260?MWel bis 2025

Mit dem Veräußern des letzten verbleibenden Braunkohleblocks beendet EnBW bis zum Jahreswechsel 2025/26 ihre Kohleverstromung komplett und unterschreitet künftige Emissionsgrenzen deutlich. Die installierte Leistung aus Braunkohle sinkt von 3.135 Megawatt auf 2.260 Megawatt, was eine Minderleistung von etwa 40 Prozent bedeutet. Dieser Paradigmenwechsel leitet eine neue Ära ein, in der verstärkt in grüne Technologien, Wasserstoffinnovationen und smarte Energienetze investiert werden. Das schafft neue Kapazitäten zur Stabilisierung des Netzes und stärkt

Steinkohlenausstieg: Umbau bestehender Anlagen zu H2-ready Gaskraftwerken jetzt beschleunigt

Parallel zur Reduzierung von Kohlekraft setzt EnBW auf die Konvertierung bestehender Steinkohleanlagen in H2-ready Gasaggregate. Im April erfolgte der erste „Fuel Switch“ am Standort Stuttgart-Münster planmäßig. Zwei weitere Gasanlagen entstehen derzeit in Heilbronn und Altbach/Deizisau. Erdgas funktioniert als pragmatischer Übergangsenergieträger. Auf diese Weise vermeidet EnBW Versorgungsengpässe bei schwankenden erneuerbaren Einspeisungen. Später soll grüner Wasserstoff die Gasmotoren klimaneutral antreiben und CO2-Emissionen verringern. Sie stärkt die Netzflexibilität und ebnet Pfad zur Wasserstoffwirtschaft.

Neue flexible Gaskraftwerke gleichen Lastschwankungen aus und sichern Netzstabilität

Durch ihre hohe Regelgeschwindigkeit gleichen die gasbetriebenen Kraftwerke plötzliche Lastveränderungen aus und verhindern so Netzinstabilitäten. Damit reduzieren sie Netzausbau und Redispatch-Maßnahmen und erlauben eine effizientere Nutzung von Wind- und Solarenergie. Ihre modulare Auslegung ermöglicht künftige Umstellungsschritte auf blaue und später grüne Wasserstoff-Brennstoffe. Dadurch leisten sie einen zentralen Beitrag zur Versorgungssicherheit und unterstützen den Umbau des Energiesystems hin zu einer klimaneutralen Stromerzeugung. Sie liefern bedarfsgerecht Energie und reduzieren CO2-Emissionen effizient.

Flexible Gaskapazitäten sichern zuverlässige Versorgungssicherheit in zunehmend volatilen Energiesystemen

Mit der Übertragung ihrer Anteile am Lippendorf-Braunkohlekraftwerk an die Lausitz Energie Kraftwerke AG verfolgt EnBW konsequent die Klimaziele und strebt bis Ende 2025 eine vollständige Abkehr von Braunkohle an. Zugleich investiert das Unternehmen in den Umbau bestehender Steinkohleanlagen zu H2-ready Gaskraftwerken, die als flexible Ersatzleistung bei schwankender Wind- und Solarproduktion dienen. Diese kombinierte Strategie reduziert die CO2-Emissionen jährlich um bis zu 2,5 Mio. Tonnen und hebt die erneuerbare Stromquote auf 64 Prozent und stärkt Versorgungssicherheit.

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