Stromversorgung in ländlichen Gebieten Kenias verbessert: Neue Solaranlage

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Mit der neu entwickelten Solaranlage „Sol-CoolDry“ können Fischer und Bauern in ländlichen Regionen Afrikas ihre Produkte nun effektiv haltbar machen und kühlen. Die Anlage nutzt die Kraft der Sonne und erzeugt mithilfe von Solarthermie und Photovoltaik Trocknungswärme und Eis. Dies ist besonders wichtig, da bis zu 30 Prozent der Lebensmittel auf dem Weg zum Markt verderben. Die Anlage wurde erfolgreich an eine lokale NGO in Mwazaro im äußersten Süden Kenias übergeben.

Solarthermie und Photovoltaik ermöglichen Eisproduktion und Trocknung in Afrika

Die Solaranlage besteht aus einer leistungsstarken Photovoltaikanlage mit einer Kapazität von 15 Kilowatt, die in ein isoliertes Batteriesystem einspeist. Mit Hilfe einer fortschrittlichen Eismaschine können täglich bis zu 1500 Kilogramm Eis produziert werden. Überschüssiger Solarstrom wird in Batterien mit einer beeindruckenden Kapazität von insgesamt 19,2 Kilowattstunden gespeichert. Zusätzlich sind zwei solare Tunneltrockner Teil der Anlage, die die Luft tagsüber erwärmen und mithilfe von Lüftern über die zu trocknenden Produkte verteilen. Einer der Trockner verfügt über Heizrohre, die von einem Flachkollektor und einem Warmwassertank mit Wärme versorgt werden, um auch nachts eine effektive Trocknung zu ermöglichen.

Die Anlage namens „Sol-CoolDry“ wurde in Zusammenarbeit mit der deutschen Firma Innotech Ingenieursgesellschaft mbH und lokalen Partnern wie dem Kenya Industrial Research and Development Institute, dem Kenya Marine and Fisheries Research Institute, der TU Mombasa und der Beach Management Unit entwickelt. Sie ermöglicht die Trocknung von landwirtschaftlichen und marine Produkten sowie die Kühlung von Fisch durch die Erzeugung von Eis.

Die Solaranlage wurde im Rahmen eines Workshops am 7. Februar in Mombasa vorgestellt und am folgenden Tag offiziell eröffnet. Die Beach Management Unit und das KIRDI übernehmen den Betrieb der Anlage, während ein speziell geschulter Techniker für einen nachhaltigen Betrieb sorgt. Den Fischern werden Schulungen zur Qualitätssicherung und hygienischen Verarbeitung ihrer Produkte angeboten. Das Fraunhofer ISE begleitet die Anlage weiterhin und erfasst die Daten in einem Monitoringsystem, um eine Ferndiagnose durchzuführen.

Während des Probebetriebs wurde festgestellt, dass die Solaranlage „Sol-CoolDry“ auf großes Interesse stößt. Die lokale Bevölkerung hat die Anlage positiv aufgenommen und der Bedarf an Eis ist sogar höher als erwartet. Die Fischer sind bereit, bis zu 50 Kilometer zu fahren, um das Eis abzuholen. Die Trocknungsanlage arbeitet kontinuierlich und wird zur Trocknung einer Vielzahl von Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Früchten, Gemüse und Blüten genutzt.

Die neu entwickelte Solaranlage bietet eine nachhaltige Lösung für die Stromversorgung in ländlichen Gebieten Kenias. Neben der Verbesserung der Lebensmittelversorgung und der Steigerung des Einkommens der Fischer, trägt die Anlage auch zur Reduzierung von Lebensmittelverlusten bei. Bis zu 30 Prozent der Lebensmittel verderben auf dem Weg zum Markt. Es ist zu hoffen, dass solche innovativen Lösungen auch in anderen Teilen Afrikas eingesetzt werden können, um die Nahrungsmittelsicherheit zu verbessern und die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern.

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