Solarenergie: Vor- und Nachteile

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Solarenergie erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Als erneuerbare Energiequelle sehen viele darin den Schlüssel zur Energiewende. Private Photovoltaik- und Solaranlagen werden zur gefragten Ausstattung auf dem Immobilienmarkt. Doch welche Vor- und Nachteile hat die Sonnenenergie für den Verbraucher?

Was ist Sonnenenergie?

Solarenergie bezeichnet die Energie, die durch elektromagnetische Einstrahlung der Sonne gewonnen werden kann. Die bei der Kernfusion von Wasserstoff zu Helium im inneren der Sonne entstehende Kraft trifft in Form von Licht und Wärme auf die Erdoberfläche. Mithilfe von Photovoltaik- bzw. Solaranlagen wird dieser Energie in Strom umgewandelt. Häufig wird die Kraft der Sonne auch zur Warmwasserbereitung genutzt. Hierzu werden Solarthermen eingesetzt.

Da Solarenergie völlig kostenfrei und erneuerbar ist, sind die Anlagen auf den Dächern immer beliebter. In Deutschland werden bereits 53 Gigawatt Ökostrom gewonnen. Diese Menge soll bis 2030 sogar noch verdreifacht werden.

Video: Sonnenenergie: Vorschriften erschweren Nutzung | Westpol | WDR

Solarenergie Vor- und Nachteile: Pro und Contra im Überblick

Natürlich hat auch die Energiegewinnung durch die Sonne ihre Vor- und Nachteile. Solarenergie ist bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten ein viel diskutiertes Thema. Deshalb kursieren auch viele unterschiedliche Informationen, vor allem im Netz. Hier wollen wir Klarheit schaffen.

Vorteile Nachteile
Unerschöpfliche, erneuerbare Energiequelle Abhängigkeit von Wetter und Jahreszeit
Saubere, emissionsfreie Energieerzeugung Hohe Anschaffungskosten
Kostenlose Energiegewinnung Hoher bürokratischer Aufwand
Kostensenkung Probleme mit Platz und Dachbeschaffenheit möglich
Schutz vor steigenden Energiepreisen
Langlebigkeit und Wartungsarmut der Solarmodule
Tanken von E-Autos kostenfrei

Sonnenenergie: Die Vorteile

Dass die Beliebtheit der Energiegewinnung durch Sonneneinstrahlung stätig steigt, hat seinen Grund. Nicht umsonst wird die Sonnenergie als fester Bestandteil der Energiewende gehandelt.

Unerschöpfliche, erneuerbare Energiequelle

Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern, wie Kohle oder Öl, ist Sonnenergie erneuerbar und regenerativ. Da die Energie der Sonne noch mindestens 5 Millionen Jahre zur Verfügung stehen sollte, ist sie eine unerschöpfliche Energiequelle.

Die Gewinnung der Solarenergie basiert ausschließlich auf der Einstrahlung der Sonne. ( Foto: Adobe Stock - anatoliy_gleb )

Die Gewinnung der Solarenergie basiert ausschließlich auf der Einstrahlung der Sonne. ( Foto: Adobe Stock – anatoliy_gleb )

 

Saubere, emissionsfreie Energieerzeugung

Für fossile Energieträger gilt, dass zur Energiegewinnung zunächst eine Verbrennung notwendig ist. Das ist mit der Freisetzung einer großen Menge an CO2 verbunden. Anders ist das bei der Solarenergie. Ist die Photovoltaikanlage einmal installiert, wird der Strom absolut emissionsfrei erzeugt. Die Produktion der Solarmodule erzeugt zwar ebenfalls CO2, diese lässt sich allerdings ausgleichen. Mit einer CO2-Bilanz von etwa 50g/kWh und einer Umstellung auf 100% Ökostrom ist eine klimaneutrale Produktion möglich.

Kostenlose Energiegewinnung

Die Gewinnung der Solarenergie basiert ausschließlich auf der Einstrahlung der Sonne. Diese ist (zum Glück) nach unserem Verständnis völlig kostenfrei. Solange die Sonne also weiterhin scheint, bleibt auch die Energiegewinnung kostenlos.

Kostensenkung

Während die Energie der Sonne zwar absolut kostenlos ist, fallen dennoch Kosten für den Kauf oder die Miete einer Solaranlage an. Trotzdem spart man im Vergleich zu den momentan sehr hohen Stromkosten enorm. Eine Einsparung von etwa 21 Cent pro kWh ist hier möglich.

Schutz vor steigenden Energiepreisen

Die große Angst vor immer weiter steigenden Energiepreisen ist groß. Mit Solarenergie kann man sich vor solchen Steigerungen allerdings, mindestens teilweise, schützen. Die Gewinnung der Energie durch Solar wird nicht von Preisen für den Strom aus dem öffentlichen Netz beeinflusst. Auch sinkende Rohstoffmengen und neu eingeführte CO2-Preise können der Solarenergie nichts anhaben.

Langlebigkeit und Wartungsarmut der Solarmodule

Bereits Mitte des letzten Jahrhunderts begann die Entwicklung der ersten Solarzellen. Die Technologie wurde seitdem stätig durch praktische Erfahrungen verbessert und langlebiger gemacht. Heute ist davon auszugehen, dass Solaranlagen namhafter Hersteller mindestens 25 Jahre lang halten. Die Zuverlässigkeit der Panels ist erprobt und einige Produzenten bieten sogar langfristige Versicherungen an.

E-Autos sind genau wie die Solarenergie selbst Teil der Energiewende und dem emissionsfreien Fortschritt. ( Foto: Adobe Stock -slavun )

E-Autos sind genau wie die Solarenergie selbst Teil der Energiewende und dem emissionsfreien Fortschritt. ( Foto: Adobe Stock -slavun )

 

Tanken von E-Autos kostenfrei

E-Autos sind genau wie die Solarenergie selbst Teil der Energiewende und dem emissionsfreien Fortschritt. Praktisch ist es daher die beiden Technologien miteinander zu verbinden. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt auch gleich den Antrieb für das E-Auto. An der E-Tankstelle liegt der Preis pro kWh dagegen bei über 20 Cent. Zuhause ist die Versorgung mit Solarenergie außerdem garantiert klimafreundlich und emissionslos.

Sonnenenergie: Die Nachteile

Natürlich gibt es auch bei der Energiegewinnung durch Sonneneinstrahlung gewisse Nachteile. Vor einer Entscheidung sind auch bei der Solarenergie Vor- und Nachteile abzuwägen.

Abhängigkeit von Wetter und Jahreszeit

Wie bereits festgehalten benötigt es zur Produktion von Solarenergie direkte oder indirekte Sonneneinstrahlung. Diese ist vom Wetter und der Jahreszeit abhängig. Vor allem im Winter, wenn es stark bedeckt ist oder auch nachts, erzeugt die Photovoltaikanlage wenig oder gar keinen Strom erzeugen. In diesen Phasen muss auf Strom aus dem öffentlichen Netz zurückgegriffen werden.

Um diesem Problem vorzubeugen, entscheiden sich viele für einen zusätzlichen Solarspeicher. Dazu dienen beispielsweise Akkus (Strom) oder isolierte Wassertanks (Warmwasser). Die Batteriespeicher können in besonders sonnigen Phasen Energie speichern, die in der Nacht oder in bedeckten Phasen nutzbar wird.

Vor allem wegen der hohen Anschaffungskosten ist man gewillt bei Solarenergie Vor- und Nachteile abwägen. ( Foto: Adobe Stock - anatoliy_gleb )

Vor allem wegen der hohen Anschaffungskosten ist man gewillt bei Solarenergie Vor- und Nachteile abwägen. ( Foto: Adobe Stock – anatoliy_gleb )

 

Hohe Anschaffungskosten

Vor allem wegen der hohen Anschaffungskosten ist man gewillt bei Solarenergie Vor- und Nachteile abzuwägen. Zwar ist die Energie im Endeffekt kostenfrei, doch schrecken einige im Vorfeld die Kosten auf dem Weg dorthin ab. Für Solarmodule, Wechselrichter und Batteriespeicher sind hohe Investitionen notwendig. Für eine vierköpfige Familie liegen die Kosten für eine vollständige Anlage zwischen 11.000 und 18.000 Euro. Ein Akkuspeicher schlägt mit zusätzlichen 6.000 bis 8.000 Euro zu Buche.

Es ist hierbei also abzuwägen, inwiefern sich der Kauf einer kompletten Photovoltaikanlage lohnt. Eine Alternative dazu kann es sein die Solaranlage zu mieten. Somit entfallen die Anschaffungskosten, die Stromersparnis bleibt aber.

Hoher bürokratischer Aufwand

Mal eben eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installieren ist in Deutschland natürlich nicht ganz so einfach. Die Inbetriebnahme der Solaranlage ist mit einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden. Entscheidungen darüber, ob die Anlage zur gewerblichen Nutzung angemeldet werden muss und ob die sogenannte Kleinunternehmerregelung in Anspruch genommen werden soll, stehen an. Hierzu sollte man sich im besten Fall von einem Fachmann beraten lassen.

Probleme mit Platz und Dachbeschaffenheit möglich

Neben den bürokratischen können auch die ganz praktischen Umstände Hindernisse darstellen. Ein typisches Solarmodul misst etwa 1,7m Länge und 1m Breite. Um ausreichend Strom zu produzieren sind hierfür bestimmt 20 Stück notwendig. Das Dach muss also eine entsprechende Größe besitzen.

Außerdem sind nicht alle Dächer ideal für Solarmodule geeignet. Am besten sind die Panels so ausgerichtet, dass sie möglichst viel Sonneneinstrahlung erhalten. Das bedeutet in unserer nördlichen Hemisphäre also, dass die Dachfläche nach Süden ausgerichtet sein müsste. Auch Schornsteine, Bäume oder Nachbarhäuser können die Einstrahlung einschränken. Berücksichtigt man diese Einflüsse, bleiben häufig weniger als 50% Dachfläche für die Solarmodule übrig.

Bevor eine Entscheidung getroffen wird, sind in jedem Fall die Solarenergie Vor- und Nachteile zu berücksichtigen. ( Foto: Adobe Stock - Slavun )

Bevor eine Entscheidung getroffen wird, sind in jedem Fall die Solarenergie Vor- und Nachteile zu berücksichtigen. ( Foto: Adobe Stock – Slavun )

 

Fazit: Solarenergie Vor- und Nachteile

Bevor eine Entscheidung getroffen wird, sind in jedem Fall die Solarenergie Vor- und Nachteile zu berücksichtigen. Will man Teil des energetischen Fortschrittes sein, ist es die Überlegung auf Solarenergie umzusteigen in jedem Fall wert. Die Vorteile der Stromerzeugung durch Sonnenenergie überwiegen ihre Nachteile.

Trotzdem ist immer zu prüfen, ob eine Installation der Solarpanels überhaupt möglich und im Endeffekt rentabel ist. Schlussendlich hat man mit der Entscheidung für Sonnenenergie allerdings immer die Möglichkeit auf echte Kostenersparnis, Reduktion der Emissionsmenge und unerschöpfliche Energiezufuhr.

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