Die spanische Gemeinde Adeje hat sich mit dem Energieanbieter E.ON für ein Pilotprojekt zusammengeschlossen. Unter dem Namen ‚Adeje Verde‘ entsteht eine Energiegemeinschaft, die künftig 200 Menschen mit nachhaltigen Ressourcen versorgen wird. Über Photovoltaikanlagen fließt der grüne Strom in den größten ‚Solar Circle‘ Spaniens und hilft der südwestlichen Gemeinde Teneriffas, ihre Region umweltfreundlicher zu gestalten.
Adeje Verde: Europas erste Selbstverbraucher-Energiegemeinschaft
Das kleine Städtchen auf Teneriffa und E.ON haben in Sachen ressourcenschonende Energieversorgung so einiges vor. Mit ihrem Projekt Adeje Verde sind sie die ersten in Europa, die sich an eine derartige Energiegemeinschaft herantrauen.
Das Vorhaben sieht in etwa so aus: In Adeje werden kreisförmig angeordnet Photovoltaikanlagen installiert, die dann ihren gesamten Solar Circle mit Strom versorgen können. Jeder Haushalt mit einer PV-Anlage bringt so die Energie nicht nur ins eigene Haus, sondern leitet den Strom auch direkt in die Nachbarschaft weiter. Für Häuser, die im Umkreis von 500m der Anlage liegen, wird also genug mitproduziert.
Die Dekarbonisierung sei auch für das Leben auf der Insel enorm wichtig, so der Bürgermeister der kleinen Gemeinde Adeje. ‚Die Einstellung zu ändern und das Bewusstsein zu schärfen‘ stelle für ihn und seine Bürger einen elementaren Teil dar, um auch in Zukunft ein bedenkenloses Leben auf der Insel und im Einklang mit der Natur führen zu können.
Neue EU-Richtlinie ermöglicht Adeje Verde Projekt
Vor ein paar Jahren noch hätte die europäische Gesetzgebung den Partnern und ihrem Plan einen ordentlichen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach der neuen Strommarktrichtlinie des EU-Pakets für saubere Energie von 2019, muss übermäßig produzierter Solarstrom jedoch nicht mehr ins allgemeine Netz eingespeist werden.
Stattdessen kann der Strom an die Nachbarn weitergegeben werden und so unmittelbar und erschwinglich genutzt werden. Dank dieser Gesetzesänderung kommt das Konzept Adeje Verde in Kooperation mit E.ON überhaupt zum Tragen.
Inseln als ideales Testgebiet für solarenergetische Pilotprojekte
Viele südeuropäischen Inseln eignen sich hervorragend für die Gewinnung von Wind-, Wasser- oder Solarenergie. Andererseits mangelt es den Inselbewohnern sehr oft an der nötigen Technologie und Infrastruktur, um die wertvolle Energie zu erzeugen und zu speichern. Daher sind die meisten Inseln Europas, was die Energiebilanz betrifft, nicht wirklich umweltfreundlich. Auch Teneriffa bezieht aktuell noch 79 Prozent seiner Ressourcen aus fossilen Brennstoffen.
Die Insel hat es sich jedoch zum Ziel gemacht, anhand ihres innovativen Konzepts der Solar Circles bis 2040 ausschließlich erneuerbare Energien zu nutzen. Adeje Verde wird so zum umweltbewussten Vorreiter für Teneriffa, Spanien und ganz Europa. Zusammen mit zukunftsweisenden Strategien aus Schweden, Deutschland und den Niederlanden sollen neue Impulse für ein grünes Europa gesetzt werden3
